Achtsamkeit

Achtsamkeit hier, Achtsamkeit da – sind wir nicht alle ein bißchen achtsam?

Achtsamkeit hier, Achtsamkeit da …
Achtsamkeit ist mittlerweile ein regelrechter Mode- Begriff, der (leider) fast schon abgenutzt ist. Ich habe das Wort so oft gelesen, dass es zwischenzeitlich schon fast seine großartige Bedeutung für mich verloren hat.

Die Erfahrung, die Lebenshaltung und das Gefühl, das damit verbunden ist, habe ich erst so richtig verstanden, seitdem ich eine Tochter habe.

Das kindliche Staunen

Meine kleine Tochter ist jetzt zwei Jahre alt und meine größte Inspiration für alle Lebenslagen. Ihre kindliche, unvoreingenommene Art, die Welt zu sehen, fasziniert mich jeden Tag. Meiner Meinung nach können wir uns eine Menge von Kindern abschauen. Sie leben im Moment und saugen ihn voll auf. Sie erfreuen sich an schönen, für uns Erwachsene unspektakulären Dingen und sehen jeden Tag so viel mehr als wir. Sie sind begeistert von kleinen Schneckenhäusern, krabbelnden Marienkäfern, vorbeiziehenden Wolken, Blättern im Wind oder dem Mondschein. Sie fühlen genau hin, wie sich die Wiese unter ihren Füßen anfühlt oder die Erde zwischen ihren Fingern. Während wir To Do Listen im Kopf durchgehen, leben Kinder genau im Moment und kosten die Freude an kleinen Dingen richtig aus. Sie hetzen nicht durch den Tag und wollen alles abhaken, um dann endlich „entspannen“ zu können. Nein, sie genießen und erleben bewusst. Und das ohne, dass man es ihnen sagt. Das zu bewahren, ist vielleicht das wichtigste Ziel, das man verfolgen sollte.

Warum uns Kinder weit voraus sind

Ich erwische mich oft selbst dabei, dass ich während des Spielens mit meinem Kind darüber nachdenke, wann ich die Küche wieder aufräume, wann ich die nächste Yogastunde plane oder einkaufen gehe. Mein Kind sitzt neben mir und freut sich einfach nur, mit mir zu spielen. Genau das ist, was uns im Erwachsenenleben fehlt. Genau im Moment leben und ihn in vollen Zügen genießen. Wir alle haben Achtsamkeit und die innere Freude, die damit verbunden ist, in die Wiege gelegt bekommen. Kinder müssen nicht meditieren oder sonst etwas unternehmen, um das innere Glück zu finden. Sie sind einfach da, achtsam und glücklich. Und es liegt an uns Erwachsenen, ihnen das so lange wie möglich zu bewahren.

Das kindliche Staunen in uns wecken

Die aktuelle Zeit, in der wir alle viel zu Hause sein müssen und keine Möglichkeiten der großen Bespaßung haben, können wir nutzen, um mal genau hinzusehen, was uns umgibt. Der kindlichen Begeisterung folgen. Und dann einen Moment innehalten und uns vorstellen, wir würden es zum ersten Mal sehen. Nur einen Atemzug.

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